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RUNDUMVERSORGUNG FÜR DIE GEFÄBE

Vernetzung von vier Fachabteilungen

V.I.n.r.: Dr. med. Michael Pillny, Chefarzt der Gefäßchirurgie, Dr. med. Thomas Lawo, Chefarzt der Kardiologie, Dr. med. Thomas Günnewig, Chefarzt der Geriatrie/Neurologie und Dr. med. Thomas Schmitka, Chefarzt der Radiologie, stellen sich der interdisziplinären Herausforderung der Herz- und Gefäßkrankheiten. Fotos Elisabeth Krankenhaus

Im Herz- und Gefäßzentrum am Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen werden Patienten ganzheitlich behandelt.

Herz- und Gefäßkrankheiten betreffen Millionen Menschen in Deutschland. Das zertifizierte Herz- und Gefäßzentrum (HGZ) am Elisabeth Krankenhaus Recklinghausen war das erste seiner Art im Kreis, das sich die ganzheitliche Betrachtung und Behandlung Betroffener auf die Fahne geschrieben hat. Die Vernetzung von vier Fachabteilungen ermöglicht eine umfassende Rundumversorgung von Gefäßpatienten ohne Doppeldiagnostik.

,,Die Betreuung von Gefäßpatienten stellt eine große interdisziplinäre Herausforderung dar", so Dr. med. Michael Pillny, Chefarzt der Gefäßchirurgie. ,,Diese Patienten mit all ihren Grunderkrankungen erfordern die Betreuung verschiedener Fachabteilungen. All diese Fachabteilungen haben wir im Elisabeth Krankenhaus gebündelt. Auf kurzen Wegen können neben den Gefäßchirurgen auch Kardiologen, Internisten und Radiologen den Patienten sehen. Es erfolgt die gleichzeitige Behandlung all der Erkrankungen, die der Patient mitbringt." Der Patient wird also nicht nur mit seiner Akuterkrankung gesehen, sondern auch darüber hinaus von Experten betrachtet. Denn Gefäße sind oft im ganzen Körper betroffen.

Foto: stock.adobe
Foto: stock.adobe

Eine der häufigsten Erkrankungen, die im Herz- und Gefäßzentrum behandelt werden, ist die Arteriosklerose, die Verkalkung der Gefäße. „Diese gibt es in zwei Ausprägungen", erklärt Dr. Pillny, ,,einmal in der dilatativen Form, das heißt, es treten Erweiterungen wir, wie zum Beispiel ein Aneurysma in der Hauptschlagader, sowie auf der anderen Seite Verschlüsse von Gefäßen zum Beispiel in den Beinen oder am Herzen."

Patienten, die unter Arteriosklerose leiden haben ein höheres Sterberisiko, deshalb ist es wichtig, diese Patienten allumfassend vom Herzen und den internistischen Parametern wie Diabetes zu behandeln.

Um verkalkte Gefäße freizulegen, damit das Blut wieder richtig fließen kann, setzen sowohl Kardiologen als auch Gefäßchirurgen auf eine moderne Rotationsangioplastie und Stoßwellentechnik. Üblicherweise werden Verkalkungen mittels Rotablation in der Kardiologie oder Jetstream in der Gefäßchirurgie entfernt, beides moderne Fräs-Verfahren.

Die Kardiologen um Chefarzt Dr. med. Thomas Lawo setzen zudem schon einige Jahre erfolgreich auf das sogenannte ,,Shockwave"-Verfahren. Dabei wird mittels Katheter ein kleiner Ballon an die verkalkte Stelle geführt, der elektrische Energie an die Ablagerung weitergibt und diese zum Bersten bringt wie Eierschalen. Die Stoßwellen kommen immer dann zum Einsatz, wenn das Gefäß zu groß oder zu stark verschlossen ist für die Fräs-Technik. Auch die Gefäßchirurgen setzen ab sofort auf diese Verfahren, um noch mehr Patienten nicht nur die größtmögliche Lebensqualität zu ermöglichen, sondern auch vor einer Amputation bewahren zu können.
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