Tag des Friedhofs - Friedhöfe sind grüne Lungen Anzeige

Friedhöfe sind grüne Lungen

Friedhöfe sind in jeder Stadt zu finden und gelten als Ruhestätten, als Orte der Trauerbewältigung. Doch sie erfüllen besonders in dicht bebauten Städten als Grünflächen auch eine wichtige ökologische Funktion.

Unversiegelte Friedhofsflächen sind wichtig für das Mikroklima in der Stadt. FOTO PIXABAY

Die Auswirkungen der Friedhöfe auf das Stadtklima werden häufig unterschätzt.

Sie können je nach Ausstattung ein hohes klimatisches Potenzial aufweisen. Zu den wichtigsten Faktoren gehören die unterschiedlichen Friedhofsvegetationstypen (Kurzgras, Wiese, Pflanzbeete mit und ohne Versiegelung, Bäume) sowie die Art der Friedhofseinfassung.

Die Grabbepflanzung ist also entscheidend. Während Kurzgräser bei schlechter Wasserversorgung kaum Kühlwirkung erzeugen, bewirken Pflanzbeete mit großem Volumen eine hohe Transpirationswirkung. So üben Friedhöfe eine wichtige Ausgleichsfunktion für das Stadt- beziehungsweise Mikroklima aus und wirken der regionalen Luftverschmutzung entgegen: Bäume werfen Schatten, Pflanzen speichern Wasser und kühlen dank Verdunstung.

Bei der Auswahl der Pflanzen durch Friedhofsgärtner werden standortgerechte und pflegeleichte Arten berücksichtigt. Eine kombinierte Bepflanzung aus Bodendeckern, Kleinsträuchern, saisonalen Blühern garantiert das ganze Jahr hindurch Nahrung für Schmetterlinge und Wildbienen.

Bodengesundheit

Eine Wechselbepflanzung kann zur Verbesserung der Bodengesundheit beitragen, da verschiedene Pflanzen unterschiedliche Nährstoffe aus dem Boden entziehen und zurückgeben. Dadurch wird der Boden auf natürliche Weise gedüngt und seine Fruchtbarkeit erhöht. Mit geschickter Bepflanzung kann ein Wassermangel abgeschwächt werden, zugleich wird so ein Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz geleistet.

Mit der Wohnungsraumnot sind Friedhofsflächen mancherorts nun sehr begehrt“, sagt Birgit Ehlers-Ascherfeld, Vorsitzende beim Bund deutscher Friedhofsgärtner im Zentralverband Gartenbau eV. Viele Flächen, die in den 1950er-Jahren für Sargbestattungen freigehalten worden waren, werden von den Kommunen freigegeben und teilweise bebaut.

Aber dadurch wird dann auch das Klima in der Stadt verändert und Wohnqualität eingebüßt“, so Birgit Ehlers-Ascherfeld weiter. Die ökologische Funktion der rund 32.000 Friedhöfe in Deutschland, mit einer Fläche von rund 350 Quadratkilometern, müsste in Zukunft besonders gefördert werden.

Werden Gräber und Friedhöfe nach ökologischen Gesichtspunkten gestaltet, entstehen grüne Oasen. Mitten in dicht besiedelten Gebieten sind sie wichtige Lebensräume für viele Tiere. Friedhöfe als Klimaanlage der Städte sind jedoch nur dann effektiv, wenn sie ausreichend groß und dicht bepflanzt sind. GdF